Walter und Walternativ – und was ein 18-Jähriger damit zu tun hat
Zugegeben, es ist hart an der Grenze der Chemie. Vielleicht ist die Grenze auch schon überschritten. Doch nachdem wir Walter und Walternative kennengelernt haben, kennt wohl jeder das Wort Quantenverschränkung, die einmal den Quantencomputer möglich machen soll. Coole Sache, das!
Viel besser aber noch ist die Geschichte, heute gefunden auf Wired: 18-Jähriger veröffentlicht Paper über Quantenverschränkung – in Phys. Rev. A (hier der Link, das PDF ist ohne Paywall bei Wired zu finden, ebenso ein Poster für alle „ADHSler mit Appetit auf Quantenmechanik“ ).
Der Artikel ist in der Reihe „World’s Most Wired“, das Wired jetzt zweiwöchentlich bedienen will. Mal schauen, was auf die Quantenverschränkung folgt. Und wie geht es meinen Lesern? Auch schon als Kind ein außergewöhnliches Hobby entwickelt wie „Schneller Brüter im Kinderzimmer“ oder „Tränengassynthese in der Garage“?
Chemisches Spielzeug: Handspektroskop
Es ist wieder Zeit für Spielzeug!
Von der Firma Astromedia wird ein handliches Spektoskop als Kartonbausatz für günstiges Geld angeboten [Manufactum-Link]. Alles was man zum Bau benötigt, sind eine Schere, ein Cutter für feine Strukturen, Klebstoff, ein stumpfes Messer zum Vorritzen der Knicke und einen Streifen weißes Papier. Und natürlich etwas Zeit!
Je nach bastlerischem Geschick erhält man dann ein Spektroskop, das durchaus nicht übel ist. Das eingebaute Beugungsgitter mit 1000 Linien/mm und die Nanometer-Skala (Ablesegenauigkeit: 5 nm) verhelfen zu einem guten Spektrum. So lassen sich schnell alle möglichen Lichtquellen und deren qualitativen Unterschiede untersuchen wie das kontinuierliche Spektrum von natürlichem Licht und Glühbirnen oder das Linienspektrum von Natriumdampflampen (589/590 nm) oder modernen Energiesparlampen, wobei das Spektrum sofort die Antwort gibt, ob Quecksilber verwendet wurde (436, 546, 577/579 nm). So leicht war es noch nie Leuchtmitteln auf den Grund zu gehen!
Natürlich ist die Bauweise aus Karton nicht die stabilste. Und ob der Eignung für wirkliche Experimente wie im „Ionenlotto“ des Chemiestudiums die Bestimmung über Flammenfärbung kann kein wirkliches Urteil abgegeben werden. Es ist ein Spielzeug, das aber durchaus auch ernsthaft eingesetzt werden kann. Wissenschaftliches Spielzeug und auch Farben sehen ist immer toll!
Wie funktioniert eine CD?
Wie eine CD funktioniert, kann einem jeder erklären: Mit einem Laserstrahl wird die Oberfläche der CD abgetastet, in der die Daten gespeichert sind. Das Auslesen erfolgt also berührungslos, ein deutlicher Vorteil zu alten Speichermethoden. Ganz schlaue Leute werden dann noch erklären, dass Höhen und Vertiefungen auf der CD sind, die Null und Einsen, einen Binärcode darstellen.
Fragt man dann aber noch genauer nach, weiß keiner so recht die Antwort: Wie unterscheidet der Computer pits und lands, wie die Höhen und Vertiefungen genannt werden?
In der Grafik kann man den schematischen Aufbau einer CD erkennen. Der Laserstrahl, der von unten auf die CD trifft, fällt durch eine lichtdurchlässige Schicht Polycarbonat. Die Wellenlänge verringert sich dabei von 780 nm auf nur noch 500 nm.
An der Aluminiumschicht wird der Strahl reflektiert und schließlich detektiert mit einer Photodiode. Fällt der Strahl, der ja eine endliche Ausdehnung hat, auf den Übergang zwischen pit und land (oder umgekehrt) so kommt es zu destruktiver Interferenz: Da die Höhe des lands genau ein Viertel der Wellenlänge beträgt, ist der Laufzeitunterschied nach der Reflektion genau ein halb, die beiden Teile des Strahls löschen sich dann gegenseitig aus. Somit fällt für einen Moment kein Licht auf die Diode, dies wird als „1“ gewertet.
Die Codierung der Daten-Bits erfolgt dabei in so genannten channel-bits, aber das steht auf einem anderen Blatt. In meiner Hauptquelle, die mir sehr beim Verständnis geholfen hat, steht hierzu für interessierte Leser genaueres.
(Die Grafik enstand in eigener Arbeit, angelehnt an eine Wikimedia-Grafik unter CreativeCommons-Lizenz.)